28 August 2007

ohne asche

Fernsehsendungen mit philosophischen Quartetten, die die Welt erklären, erfreuen sich größter Beliebtheit. Neulich sah ich eine, bei der das Kaminfeuer aus dem Plasmabildschirm in einer Studioecke flackerte. Die Luft wurde allerdings nicht durch diesen virtuellen Kamin erhitzt, sondern durch die Beiträge der Gesprächsteilnehmer. Wunderbar.
Niemand scheint sich an derartigem Schwachsinn zu stören. Warum auch, viele haben inzwischen selber so ein Ding im Wohnzimmer und zu Meditationsklängen im Kopfhörer lässt man sich dann gern von solchem Tinneff erleuchten. Unbestreitbarer Vorteil ist natürlich, das keine Asche anfällt und nichts schmutzig wird.

Die dergestalt "befeuerten" Seelen der Menschen sind dann aufnahmebereit für jeden noch so inhaltslosen Schwachsinn, der sie glauben lässt, sie gehörten dazu.
Ein ganz klein wenig befürchte ich nur, wenn diese virtuellen Kaminfeuer weiter flackern, werden die Menschen über kurz oder lang diese Art Erleuchtung so verinnerlicht haben, dass Sie schon gar nichts mehr dabei denken, wenn sie jemand um Streichhölzer bittet.

19 August 2007

in kürze sollte auf dauer ruhe sein!

Irgendwo in Deutschland scheint es einen Ort zu geben, den niemand kennt. Dort soll laut Pressemeldungen ein NPD-Schulungsheim errichtet werden. In Kürze? Fragt man aber nach, wo dieser ominöse Ort ist, Schweigen im Walde. Niemand scheint diesen geheimnisvollen Ort zu kennen. Dabei scheint sich dort die gesamte Weltgeschichte einschließlich des Klimawandels abzuspielen. Man munkelt, dass dort sogar das Ozonloch zu sehen sein soll. Ganze Bataillone Bundeswehrsoldaten müssen dort stationiert sein, wie anders wäre zu erklären, dass in Kürze so viele Soldaten zum Hindukusch abreisen. Die Sache scheint sich bloß weitgehend im Dunkeln abzuspielen, denn irgendwie bekommt niemand etwas davon mit. Ich werde jedenfalls in Kürze meinen Urlaub antreten. Andererseits sollen in Kürze die Lebensmittelpreise steigen. Aber das wird sich wohl auch auf Dauer nicht vermeiden lassen. Das wiederum bringt mich dazu, auf keinen Fall auf Dauer Urlaub zu machen. Eher werde ich meinen Urlaub auf Rügen verbringen oder auf Fehmarn. Ich weiß ja noch nicht einmal wo sich dieses Eiland Dauer befindet. Es kann mir auch niemand sagen. Vielleicht erfahre ich es in Kürze. Eins ärgert mich aber wirklich: Haben denn die Zeitungsschreiber wirklich keine Möglichkeit, ihre Texte nochmal durchlesen zu lassen? Denn wie kann es sein, dass in Kürze in Köln eine Moschee gebaut werden soll? Wo denn nun? In Köln oder in Kürze? Die deutsche Sprache ist schon nicht ganz einfach, da muss man doch den Leser nicht noch extra verwirren. Eins steht jedenfalls fest, wenn ich mir ein Haus baue, wird das nicht in Kürze sein, aber in Toplage. Dort gibt´s jedenfalls jede Menge wirklich attraktiver Grundstücke. Häuser auch. Jeden Samstag ist unsere Zeitung voll davon: Haus in Toplage zu vermieten. Sollte Toplage ein Ort in Ostwestfalen sein? Ich bleibe dran und werde in Kürze darüber berichten. Obwohl ich glaube, dass sich dafür bis auf Weiteres - wieder so ein Kerl, den keiner kennt - niemand interessiert. Auf Dauer übrigens auch nicht, glaube ich.
Warum allerdings die Ostwestfalen im Hamburger Abendblatt inserieren, hab ich noch nicht herausgebracht. Vielleicht kriege ich in Kürze etwas mehr Informationen. Auf Dauer jedenfalls werde ich mich nicht darum kümmern können, denn dort mache ich auf keinen Fall Urlaub. Schließlich sollen wir auch auf Dauer nicht mehr so viel mit dem Auto fahren, und es könnte ja sein, dass so etwas in Kürze auch nicht mehr gern gesehen wird. Mal abwarten. Wie gesagt, der Klimawandel. Was das alles mit der NPD zu tun hat? In Kürze wissen wir mehr.
Ob die Deutsche Presseagentur ihren Hauptsitz in Kürze hat? Auf Dauer, so will mir scheinen, sollten wir uns jedenfalls eingehender mit diesem Haufen beschäftigen. Nicht mit der dpa,
mit der EN - PE - DE. Denn sonst werden wir uns in Bälde nämlich die Augen reiben. Bälde könnte nach meinen Recherchen übrigens in Brandenburg liegen. Vom NPD-Molau, dem aus Brandenburg, werden wir in Bälde sicherlich auch wieder hören. Hoffentlich nicht auf Dauer. Denn auf Dauer würde ich allerdings gern Ruhe haben vor diesen Kerlen.

14 August 2007

Karma - Beobachter

Obacht beim Reinkarnieren! Boris Bernstein ist dabei:
Als Post Scriptum unter einem Beitrag (auf den ich hier nicht näher eingehen will) schreibt der Kolumnist Boris Bernstein im Europäer:
"P.S. Wer Mühe hat, das auch wieder in dieser Kolumne
versammelte Böse zu ertragen, sei daran erinnert, was
Rudolf Steiner als die beiden wichtigsten Aufgaben unserer
Kulturepoche angegeben hat: das Böse erkennen und
den Menschen die Idee der Reinkarnation nahe bringen.
Reinkarnation heißt aber auch, dass jeder die Verantwortung
für sein Tun wird übernehmen müssen, dass jeder
wird das wieder gutmachen müssen, was er verbockt hat.
«Seinem Karma entkommt der Mensch nicht.» Wir Beobachtende
werden dann wieder dabei sein und es wird gut sein, wenn wir dannzumal wissen, warum ein bestimmter Mensch von einem bestimmten Schicksal erreicht wird."
Marianne Rosenberg sang dazumal: "Er ist wieder da, doch nicht bei mir!" Könnte das schon ein zarter Hinweis darauf gewesen sein? Herr Bernstein weiß es aber noch genauer, denn er hat auch dem Minister Seehofer schon mal auf die Finger geklopft geschaut: "Der Vorsitzende Herr Seehofer (CSU) hat völlig versagt. Er hat sein Privat- und sein Parteileben nicht im Griff. Das wäre an sich seine Privatsache, aber offenbar hat ihm das seinen Sachverstand so vernebelt, dass er nicht mehr handlungsfähig ist."
Überschrieben ist der Beitrag mit dem Titel "
Von Gaunern, Tony Blair und anderen Ganoven". Wie sagt der Rheinländer "an sich": "Isch will ja nix jesacht haben, aber irjendwie ...."