28 Mai 2006

wer ist jacobus kloppenburg?

Mit seinem "Artchive for the Future - Trashthethical Litterarture" erregte der Künstler, der dem Umkreis um Josef Beuys zuzurechnen ist, eine beachtliche öffentliche Aufmerksamkeit. Im Laufe mehrerer Jahrzehnte wuchs dieses einzigartige Archiv zu einem Gesamtkunstwerk von faszinierendem Ausmaß heran. Das bizarre Konstrukt aus Objets trouvés, Möbeln und Bildern fiel, trotz massiver Proteste, Ende der 1990er Jahre Baumaßnahmen zum Opfer und ist seither von endgültiger Zerstörung bedroht. Die Publikation von Waldo Bien und Patrick Healy präsentiert einen Querschnitt durch Kloppenburgs Œuvre und spannt den Bogen von frühen Gemälden über seine Fotocollagen bis hin zu den von ihm gestalteten Räumen. Gleichzeitig ist sie die Aufforderung, sich für die Erhaltung des Lebenswerks von Jacobus Kloppenburg einzusetzen.

Jacobus Kloppenburg, Wienand Verlag, 416 Seiten, 503 Abbildungen, 64,- EUR, ISBN 3-87909-877-8

Informationen zu Jacobus Kloppenburg
zur Webseite der FIUWAC

zwischenzeilen

So sah es im August 2004 abends gegen 20:00 Uhr am Strand von Menfi, Sizilien aus. Ich erwähne das nur, weil in unseren heimischen Gefilden ein solches Mistwetter vorherrscht, dass ich mich stehenden Fußes und bei besserem Zustand meines Kontos sofort auf den Weg machen würde.

27 Mai 2006

die schlapphut-connection

Das ist es. Ich werde mich vom BND anheuern lassen. Meine Frau nervt schon seit Jahren und will eine neue Einbauküche. Die Gelegenheit ist günstig. Wäre nur noch zu überlegen, was ich da so alles berichten kann. Vielleicht, das mein Nachbar ein Verhältnis mit seiner Sekretärin hat? Nein, das ist nicht interessant, ausserdem weiß das jeder, das ist nichts für den BND. Dass das Goethe-Institut über seine Verhältnisse lebt? Das wäre wohl eher etwas für den Bunderechnungshof. Obwohl es auch etwas mit einem Verhältnis zu tun hat. Dem zum Steuerzahler zum Beispiel. Halt! Ich hab´s. Ich berichte über die Machenschaften der Anthroposophen. Ach, komm, hör ich meine Frau schon sagen, die Wollmäuse willst du doch nicht wirklich.... Aber die rechten Umtriebe, Mahler und so...., sage ich kleinlaut. Pappalapap, sagt sie resolut, erstens sind das keine Anthroposophen und wenn, die gehören rausgeschmissen, falls sie noch drin sind und sonst nichts. Basta. Das klingt wie Gerhard, und schon kommt mir die Idee, zu recherchieren, was alles in der Currywurst enthalten ist. Aber das ist auch nichs für den BND, die essen in der Kantine, das ist schlimmer. (Bevor man mich jetzt wegen des Verrats von BND-Interna festnimmt, das sollte ein Scherz sein). Mir bleibt kaum etwas übrig. Mir fehlen ganz einfach die richtigen Kontakte. Mich kennt doch keine Sau. Ja, wenn ich ein Spiegel-Journalist wäre oder einer von der Süddeutschen, oder gar von der Tageszeitung. Aber so kennt mich keine Sau und es ist auch nicht abzusehen, dass sich das irgendwann einmal ändern könnte. Wahrscheinlich muss ich die von meiner Frau so heiß ersehnte Einbauküche mühsam verdienen und das kann Jahre dauern. Ich könnte mich ja mal offiziell bewerben. Journalist mit fundierten Kenntnissen aus fünf Jahrzehnten sucht neue Herausforderung. Spätere Heirat nicht ausgeschlossen. Übernahme von Verantwortung garantiert.
Man wird mich aber nicht nehmen, ich bin zu dick für so einen Agentenjob. Da muss man schnell und wendig sein, sich ducken können, wegtauchen und in Litfaßsäulen verschwinden können. Und die Kontakte müssen so gut sein, dass man, wenn man erwischt wird, die Karriereleiter noch ein Stück hochfällt. Sonst bringts nichts. Ich sollte meine Frau zum Essen einladen, ihr die neue Einbauküche ausreden und mich auf die Suche nach den rechten Anthroposophen machen. Das bringt zwar nichts ein, aber man muss auch mal was für die gute Sache tun.