28 August 2007

ohne asche

Fernsehsendungen mit philosophischen Quartetten, die die Welt erklären, erfreuen sich größter Beliebtheit. Neulich sah ich eine, bei der das Kaminfeuer aus dem Plasmabildschirm in einer Studioecke flackerte. Die Luft wurde allerdings nicht durch diesen virtuellen Kamin erhitzt, sondern durch die Beiträge der Gesprächsteilnehmer. Wunderbar.
Niemand scheint sich an derartigem Schwachsinn zu stören. Warum auch, viele haben inzwischen selber so ein Ding im Wohnzimmer und zu Meditationsklängen im Kopfhörer lässt man sich dann gern von solchem Tinneff erleuchten. Unbestreitbarer Vorteil ist natürlich, das keine Asche anfällt und nichts schmutzig wird.

Die dergestalt "befeuerten" Seelen der Menschen sind dann aufnahmebereit für jeden noch so inhaltslosen Schwachsinn, der sie glauben lässt, sie gehörten dazu.
Ein ganz klein wenig befürchte ich nur, wenn diese virtuellen Kaminfeuer weiter flackern, werden die Menschen über kurz oder lang diese Art Erleuchtung so verinnerlicht haben, dass Sie schon gar nichts mehr dabei denken, wenn sie jemand um Streichhölzer bittet.