04 Dezember 2006

antiamerikanisch?

Sind die Grünen noch zu retten? Ich will diese Frage gleich selbst beantworten. Ja. Das Leben einer Oppositionspartei ist nicht leicht. Von 100 auf O heruntergebremst zu werden von einer gnadenlosen Medienindustrie, von Journalisten, die es schon immer gewusst haben und nicht zuletzt durch ihre eigene Verbohrtheit und ihre eigene Lust am Untergang, macht das diese Partei nicht auch schon wieder liebenswert? Ich finde schon. Wo ständen wir heute umweltpolitisch, wenn es die Grünen nicht gegeben hätte? Ein Korrektiv waren die Grünen auf jeden Fall, und das ist ihr Verdienst, das nicht hoch genug bewertet werden kann.
Die Opposition birgt immer Chancen auf eine Neuprofilierung und die Grünen sind gut beraten, wenn sie diese Chance ergreifen. Schwarz-Grün? Und wenn? Wäre es nicht gut, den Herren mit den weißen Kragen, Politikern wie Missfelder und Co. mal so ordentlich auf den Zahn zu fühlen, mehr noch, ihnen den einen oder anderen Zahn sogar zu ziehen? Dass die SPD, allen voran der ehemalige Pop-Beauftragte und jetzige Umweltminister Gabriel, den Grünen vorwirft, sie hätten nicht genug für die Umwelt getan, ist einleuchtend, was soll er sonst sagen zur Opposition. Trotzdem. Heute, wo alle himmelhochjauchzend, weil es aufwärts geht, die Media-Märkte stürmen und kaufen, als gäbe es morgen nichts mehr, von einer Geschwindigkeitsbegrenzung auf 130 auf Autobahnen zu reden, finde ich mutig. Sogar ziemlich modern. Manche Sachen könnten wir den Amerikanern eigentlich nachmachen. Ich würde sogar den Anglizismus Tempolimit in Kauf nehmen. Immerhin wissen Sie jetzt, warum ich den Beitrag mit : "Antiamerikanismus?" überschrieben habe.