14 September 2006

dauergrinsen

die Süddeutsche berichtete:
...Beim 9:1-Pokalsieg des Fußball- Bundesligisten FC Schalke 04 bei Oberligist Hansa Rostock II hatte es rassistische Sprechchöre gegen Gerald Asamoah gegeben. Sie kamen aus dem Hansa-Fanblock. „Wir halten es für notwendig, dass der DFB tätig wird. Um deutlich zu machen, dass sich der Fußball von solchen Dingen distanzieren muss“, sagte Schalke-Geschäftsführer Peter Peters.

Und schon haben wir den Übeltäter dingfest gemacht. Der Fussball war es jedenfalls nicht und muss sich distanzieren. Sind wir denn nun Deutschland oder nicht, Herr Peters? Wie wäre es, wenn Sie mal konstatieren würden, dass dieser Rassismus einem Nationalgefühl entspringt, das von einer Clique geschürt wird, die zwar kein Interesse an einem sportlichen Wettbewerb, dafür aber ein Interesse an der Förderung des "wir sind die besseren" erkennen lässt. Das lässt sich zwar eine Weile durch die schwarz-rot-goldene Schminke auf den Gesichtern angeheiterer und lachender sogenannter Fans verdecken, wird aber von der Realität dann doch wieder eingeholt. Und die Realität im Osten des Landes kann man beim besten Willen nicht mit einer Partystimmung vergleichen. Also, was bedeutet das für uns "Aufgeklärte"? Wir sollten uns davor hüten, die durch die Medien- und die Event-Industrie angeordnete Feierlaune zu einem Dauergrinsen verkommen zu lassen.